
GMP Architekten
Gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner gehört zu den weltweit bekanntesten und größten deutsche Architektensoziietäten. Das Unternehmen, dass 1965 von Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg gegründet wurde, verfügt über Büros in Hamburg mit Büros in Europa, Asien, und Südamerika.
Gmp Architekten wurde 1965 von den Architekten Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg gegründet. Meinhard von Gerkan, der 1935 in Riga geboren wurde und aus einer deutsch-baltischen Familie stammt, studierte Architektur in Berlin und an der TH Braunschweig. Auch Volkwin Marg (* 1936 in Königsberg) studierte zunächst in Berlin und dann an der TH Braunschweig Architektur.
Neben zwei Büros in Hamburg und einem in Berlin befinden sich mittlerweile sieben weitere Büros von Gmp in Aachen, Frankfurt am Main, Peking, Shanghai, Shenzhen, Hanoi, Neu-Delhi, Moskau und Rio de Janiero. Das Aufgabengebiet des Unternehmens erstreckt sich mittlerweile von Einfamilienhäusern, Hotels, Museen, Theatern und Konzerthallen, Bürogebäuden, Handelszentren und Krankenhäusern bis hin zu Stadien, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Verkehrsbauten und Gewerbebauten. Es gehört heute zu den international tätigen Architekturbüros mit weltweit höchsten Umsätzen.
Bekannt durch Großprojekte
Bekannte Bauten sind unter anderem der Flughafen Berlin-Tegel (1975, Bild links), das Europäische Patentamt in München (1979), die Neue Messe Leipzig (1991 - 1995, Bild links unten, Glasdach mit Ian Ritchie Architects, London), die Terminals 1 und 3 am Flughafen Stuttgart, der Neubau des Berliner Hauptbahnhofs sowie der noch im Bau befindliche, umstrittene Flughafen Berlin-Brandenburg Willy Brandt (BER).
Planer von Stadien in aller Welt
Seit der Jahrtausendwende nehmen auch zunehmend internationale Sportstadien eine bedeutende Rolle im Auftragsvolumen der gmp Architekten ein. So wurde in den Jahren 2000 bis 2004 das Olympiastadion Berlin umgebaut (Bild links unten) und dabei der Einbau einer christlichen Kapelle im Erdgeschoss realisiert. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde die Commerzbank-Arena in Frankfurt am Main und das Rheinenergie-Stadion in Köln entworfen. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika plante Gmp drei der insgesamt zehn Stadionneubauten (Kapstadt, Port Elizabeth, Durban), für die Fußball-Europameisterschaft 2012 das Nationalsradion in Warschau und zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien drei der neun Stadionneubauten und -umbauten (in Brasilia, in Belo Horizonte und in Manaus).
Profiteure des chinesischen Baubooms
In China gilt Gmp als erfolgreichstes europäisches Architekturbüro. Seit der Jahrtausendwende zahlreiche Bauten entworfewn, darunter die Messe- und Kongresszentren in Nanning und Shenzen sowie das Museum in Shanghai-Pudong und das Chinesische Nationalmuseum in Peking.
Umstrittene Projekte von GMP Architekten
Beim Hauptbahnhof Berlin (Bild links unten) geriet das Architekturbüro mit dem Auftraggeber – der Deutschen Bahn und dessen Chef, Hartmut Mehdorn – wegen baulicher Veränderungen in Konflikt. So hatte die Bahn entgegen des Entwurfs das Dach aus Kosten- und Zeitgründen verkürzt. Im Zusammenhang mit einer für 2015 bzw. 2016 geplanten mehrmonatigen Sperrung des oberen Bahnhofsteils zur Sanierung der Gleisanlagen wurde überlegt, diese Zeit zu nutzen, um die Hallendächer zu verlängern. Vertreter der Deutschen Bahn erklärten Mitte 2013 vor dem Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages, dass eine Verlängerung eine anderthalbjährige Sperrung erfordern und rund 100 Millionen Euro kosten würde.
Beim Bau des Flughafen Berlin-Brandenburg, für deren Planung GMP eine führende Rolle zukam, wurde GMP Architekten 2012 von der Flughafengesellschaft der pg bbi im Mai 2012 der Vertrag wegen zahlreicher Kosten- und Terminüberschreitungen vor allem bei der Sicherheitstechnik vor Fertigstellung gekündigt. Die Anwälte von GMP warfen dagegen der Berliner Flughafengesellschaft vor, das Termin- und Finanzchaos selbst verursacht zu haben. In einer internen Untersuchung des Bundesverkehrsministeriums wird die Entlassung im Nachhinein als Fehler bezeichnet.
Werke (Auswahl)
1974: Hauptverwaltung Shell AG, Hamburg
1975: Flughafen Berlin-Tegel, Berlin
1976: Sportforum Kiel, Kiel
1979: Europäisches Patentamt, München (Bild links)
1980: Hanse Viertel, Hamburg
1981: Renaissance Hotel Ramada, Hamburg
1985: Plaza Hotel, Bremen
1987: Wohn- und Geschäftshaus Gründelallee, Hamburg
1990: Museum für Hamburgische Geschichte, Glasbedachung Innenhof, Hamburg
1990: Wohnbebauung am Fischmarkt, Hamburg
1991: gmp Hauptsitz, Hamburg
1991: Oberpostdirektion Braunschweig, Braunschweig
1992: Carl Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
1992: Flughafen Stuttgart – Terminal 1, Stuttgart (Bild links)
1992: Fleetinsel, Steigenberger Hotel, Hamburg
1992: Saar-Galerie, Saarbrücken
1992: Sheraton Ankara, Ankara – Türkei
1992: Swisshotel Ku´damm, Berlin
1993: Zürich-Haus, Hamburg
1993: Flughafen Stuttgart, Terminal 2
1993: Flughafen Hamburg, Terminal 2
1993: Allianz Taunusanlage, Frankfurt
1995: Neue Messe Leipzig, Leipzig
1998: Gerling Haus am Löwentor, Stuttgart
1998: Friedrichstra0e 108, Berlin
1999: Jurmala Residenz, Riga, Lettland
1998: Bahnhof Berlin-Spandau, Berlin
1999: Astron Hotel, Landsberger Alee, Berlin
1999: Neues Tempodrom, Berlin
2000: Kontorhaus Altmarkt, Dresden
2002: Porsche Center, Leipzig
2002: Neue Messe Friedrichshafen
2002: Hanse-Messe Rostock
2003: Villa Alexandra, Riga, Lettland
2003: KPM Königliche Porzellan Manufaktur, Berlin
2004: RheinEnergie Stadion, Köln
2004: Flughafen Ancona, Ancona, Italien
2004: Flughafen Stuttgart, Terminal 3, Stuttgart
2005: Flughafen Hamburg, Terminal 1, Hamburg
2005: Commerzbank Arena, Frankfurt
2005: messe und Kongresszentrum Shenzen, Shenzen, China
2006: Olympiastadion – Langemarckhalle, Kapelle, Berlin
2006: Hauptbahnhof Berlin, Berlin
2006: Jurmala Residenz Erweiterung, Riga, Lettland
2006: Villa Guna, Riga, Lettland
2007: Wanda Plaza, Peking, China
2007: Herzzentrum Köln
2007: Dresdner Bank am Pariser Platz, Berlin
2008: Pionierschule, Ingolstadt
2009: Citadeles Moduli, Bürohaus, Riga, Lettland
2009: Wohnhaus an der Elbchaussee, Hamburg
2009: Unternehemnszentrale des Germanischen Lloyd, Hamburg
2009: Moses Mabhida Stadion, Durban, Südafrika
2009: Nelson Mandela Bay Stadion, Port Elizabeth, Südafrika
2009: Cape Town Stadion, Kapstadt, Südafrika
2009: Wohn- und Geschäftshaus Hohe Bleichen 11, Hamburg
2010: Chinesisches Nationalmuseum, Peking, China
2010: Jawaharial Nehru Stadion, Neu-Delhi, Indien
2010: Dr. S. P. M. Swimming Pool Complex, Neu-Delhi, Indien
2010: Siemens Center, Shanghai, China
2010: Staatliche Ballettschule, Berlin
2010: Upper Eastside, Wohn- Geschäftshaus unter den Linden, Berlin
2011: Olympiastadion Kiew, Ukraine
2011: Spartpark Taschkent, Taschkent, Usbekistan
2011: Westbahnhof Tianjin, Tianjin, China
2012: Tianjin Grand Theater, Tianjin, China
2012: Flughafen Berlin-Brandenburg Willy Brandt (BER), Berlin
2013: Landeskirchliches Archiv der evangel. Kirche in Baywern, Nürnberg
2013: Bürogebäude Tesdorpfstraße 8, Hamburg
2013: Wohnbebauung am Harderweg, Hamburg
2013: Wohnbebauung Saarlandstraße/ Alte Wöhr, Hamburg
2013: Mefrimex Towers, Hanaoi, Vietnam
2013: Nationalstadion, Brasilia, Brasilien
2013: Arena da Amazonia, Manaus, Brasilien
2014: Landesparlament Tamil Nadu, Chennai, Indien
2014: Kulturpalast Dresden, Sanierung und Umbau, Dresden
2014: Theaterwerkstätten der Städtischen Bühnen, Frankfurt am Main
2018: Sanierung Kulturpalast Dresden, Dresden
Preise und Auszeichnungen
Bei nationalen und internationalen Wettbewerben errang Gmp über 400 Preise, darunter mehr als 200 erste Preise sowie zahlreiche Auszeichnungen für beispielhafte Architektur.
2019: DAM-Preis 2019 für Kulturpalast Dresden
Weitere Informationen:
gmp Architekten: Website der Architekten
Bilder: Hauptbahnhof Berlin, Foto: Ulrich Lohrer; Europäisches Patentamt München, Europäisches Patentamt – Presse; Flughafen Berlin-Tegel, Luftaufnahme 2005 von Tim Pritlove (http://www.flickr.com/photos/timpritlove/20233437/); Flughafen Stuttgart, Blick auf Terminal 1 und 2, Benny Bartels; Neue Messe Leipzig, 2003, fotografiert von Dirk Goldhahn, Hauptbahnhof Berlin, 2006, Ben Titze; Berliner Hauptbahnhof an der Spree, Daniel Schwen; Das Berliner Olympiastadion während des Umbaus April 2005. Fotografiert vom Glockenturm/ Aazarus; Estádio Nacional de Brasília, Brasil, Portal da Copa - Governo do Brasil