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Foster + Partners

Foster + Partners zählt zu den bekanntesten und größten Architekturbüros der Welt. In Deutschland ist es vor allem durch die Neugestaltung des Reichstags mit seiner begehbaren Kuppel bekannt. Das Unternehmen wurde von dem Arbeitersohn Norman Foster gegründet, der sich mittlerweile geadelt, Sir Norman nennen darf.

 

Norman Foster wurde am 1. Juni 1935 in Stockprt bei Manchaster im Norden Englands als  Kind einer Arbeiterfamilie geboren. Nach seinen Militärdienst bei der Royal Air Force studierte er auch zunächst an der Universität Manchaster Architektur, für das er sich bereits früh interessiert hatte. Nach seinem Examen 1961 studierte er dann mit einem Stipendium an der Yale School of Art an Architecture in den USA, eine der weltweit renommiertesten Architekturschulen.

Hier lernte er auch Richard Rogers kennen, mit dem er zusammen mit seiner Frau Wendy und dessen Frau Sue 1965 das Architekturbüro Team 4 gründete. Im gleichen Jahr entwarf das Team4 eine 30,000 Quadratfuß große Fabrik in Swindon für Reliance Controls, welche für internationale Beachtung sorgte. Es bestand  aus flexible bewegbare Wände unter einem schirm-artigen Dach.

1967 löstete sich das Team4 auf, Foster von Roger trennten sich und Foster gründete zusammen mit seiner Frau sein eigenes Büro Foster Associates. Rogers arbeitete danach mit Renzo Piano zusammen, und erlangte mit ihm Berühmtheit durch den Wettbewerbsentwurf für das Centre Pompidou in Paris (erbaut von 1971 bis 1977). 1968 lernte Foster den damals bereits über siebzigjährigen Richard Buckminster Fuller kennen, der ihn bat, mit ihm zusammen das Samuel Beckett Theater-Projekt zu verwirklichen. Danach arbeiteten die beiden immer wieder zusammen. So stammte von beiden das St. Luis Climatron und der Montreal Expo Dome. Der Visionär Buckminster Fuller, der durch seine Kugelbauten wie der Biospére für Aufmerksamkeit erlangte, prägte Foster auch durch seine technische Herangehensweise und sein Augenmerk auf Energie- und Materialeffizienz. Ursprünglich waren seine Entwürfe von einem durch Maschinen beeinflussten High-Tech-Stil gekennzeichnet. „Die Sache mit Bucky war, dass er einen glauben machte konnte, dass alles an was man glaubt, möglich ist“, so Norman Foster.

 

Willis Faber & Dumas, Ipswitch (1971-1975)

Die Versicherungsgesellschaft berücksichtigte für ihr Verwaltungszentrale  Kontinuität und Urbanität sowie die von Foster Associates vorgeschlagenen Neuerungen:  Rolltreppen in einer dreigeschossigen Struktur, für die soziale Dimension Swimmingpool, ein Dach-Restaurant und Garten. Das Gebäude spiegelt den Geist der Demokratisierung des Arbeitsplatzes und die Ermutigung eines Gemeinschaftssinns wieder. Die abgedunkelte Glasfassade erscheint je nach Tageszeit verschieden: Tagsüber wie ein schwarzer Monolith, nachts völlig transparent durch die Innenbeleuchtung, die die Aktivität im Inneren nach außen sichtbar macht.

 

HSBC Tower, Hongkong (1979-1986)

1979 gewann Foster Associates den ersten Preis eines Architektenwettbewerbs zum Bau der Hauptverwaltung der Hongkong and Shanghai Banking Corporation in Hongkong. In dem Unternehmenssitz sollten 3500 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz haben. Das Gebäude gilt als Ikone der High-Tech-Architektur und brachte für das Architekturbüro, das zuvor um das wirtschaftliche überleben kämpfen musste, den internationalen Durchbruch.

Das Gebäude erhebt sich 50 Stockwerke über eine Plaza im Erdgeschoss, getrennt von der Bank-Lobby von einer gläsernen Unterseite, die den Blick in die riesige Halle des Gebäudes freigibt. Es wurde von einigen Architekturkritikern als das größte Architekturmonument des 20. Jahrhunderts angesehen, als ein entscheidender Schritt vorwärts bei der Entwicklung von Hochhäusern. In der Gebäudespitze des Wolkenkratzers, wo sich in der Regel der abgeschirmte Bereich mit den ServiceEinrichtungen und der Infrastruktur befindet, wurde geöffnet. Tageslicht wird durch ein Spiegelsystem von außen in das Gebäude reflektiert. Das gesamte Gebäude steht auf acht gewaltigen Säulen die sich von der Plaza erheben und einen offenen öffentlichen Raum ergeben und einer von Hongkongs beliebtesten Picnic Spots ist. Das Gebäude wird durch drei vertikale Ebenen untergliedert, auf deren höchstes sich ein Helikopterlandeplatz befindet.

 

 

Carré d’Art, Nîmes  (1984–1993)

Norman Foster konnte seine internationale Reputation durch den Wettbewerbssieg für das Carré d’Art in Nîmes in Frankreich ausweiten. Aufgabe war es, ein Ausstellungsgebäude und Bibliotheksräume zu schaffen, dass diese neue Architektur in einen historischen Kontext eines römischen Tempels stellt.

„The site as it existed, was a scene of urban squalor. The new building has provided a social focus, an identity for the local community, as well as attracting international visitors, and is reinvigorating the spaces around it.” Sir Norman

Der größten Bereiche des Gebäudes mit Bibliothek, Ausstellungsräume und Treffpunkte für Kinder, befinden sich im unteren Bereich. Die oberen Stockwerke enthalten eine ständige Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Auf dem Dach befindet sich ein Café mit Blick auf den Stadtplatz.

 

 

 

 

Bilder von oben nach unten:

Reichstagsgebäude: Deutscher Bundestag / studio kohlmeier; Porträtaufnahme Norman Foster: Hyatt Foundation/ Pritzker; Gebäude Willis Faber & Dumas: Foster + Partners; HSBC-Tower: wikipedia (links), Foster + Partners (rechts)