Altstadt: Kanzlei Watson Farley & Williams im Lorenzistock

Die Pembroke Real Estate in Boston hat ihre Immobilie Alter Hof, Lorenzistock komplett vermietet. Außer den Anwälten von Watson Farley & Williams zählen der Private-Equity-Investor Oakley Capital zu den neuen Mietern. 

 

Die internationale Anwaltskanzlei Watson Farley & Williams hat im Alten Hof die gesamte dritte Etage mit 1.500 Quadratmetern angemietet. Die britische Oakley Capital eröffnet im zweiten Stock auf 500 Quadratmetern ihr erstes internationales Büro. Beide Mietverträge haben eine Laufzeit von zehn Jahren.
Damit ist das gesamte Münchener Portfolio von Pembroke mit einer Fläche von insgesamt 39.000 Quadratmetern vermietet. Außerdem konnten die bestehenden Mietverträge der meisten Einzelhändler im Premiumsegment und Gastronomen in der Toplage Maximilianstraße erfolgreich verlängert werden – darunter das Kultrestaurant „Brenner Grill“ in den Maximilianhöfen.

Bereits im Oktober letzten Jahres vermietete Pembroke eine Fläche von 1.800 Quadratmetern im Alten Hof an die Private-Equity-Firma EMH Partners. Das Unternehmen bezieht den vierten und fünften Stock des Objekts, ebenfalls mit einem langfristigen Mietvertrag. Die Immobilie Alter Hof, Lorenzistock umfasst insgesamt mehr als 8.000 Quadratmeter Fläche mit gemischter Nutzung im Herzen von Münchens zentralem Geschäftsbezirk.
CBRE vertrat Pembroke Real Estate bei den Transaktionen im Alten Hof und trat als exklusiver Makler für die Mieter auf.

Der Name des Private Equity Unternehmens wurde nicht genannt. Laut Pembroke wurde ein 10-Jahres-Vertrag mit 1800 Quadratmeter in dem insgesamt 8000 Quadratmeter großen Lorenzistock vereinbart.

CBRE hat Pembroke Real Estate vertreten und es als exklusiver Verhandlungspartner für den Mieter beraten.

Pressemeldung 15.03.2018

Quelle: Pressemeldung Oktober 2017,  http://www.pembrokere.com/news/pembroke-real-estate-secures-private-equity-tenant-at-munich-s-alter-hof--lorenzistock

Das amerikanische Family Office Pembroke mit Firemsitz in Boston hatte vor einigen Jahren den Lorenzistock im Alten Hof erworben, der als eine der ersten Adressen in München gilt. 

Unter Kaiser Ludwig dem Bayern waren in der Lorenzkirche die Reichskleinodien mit der Dornenkrone Christi untergebracht. Heute, 680 Jahre später, liegen hier Pullover aus Cheviotwolle, die Espressomaschine von Bacchi oder die Clementinenmarmelade aus Korsika aus.

Weil viele Besucher diese Schätze kaufen, kann sich der Mieter Manufactum eine der höchsten Ladenmieten Deutschlands leisten. Auch Google München hat hier Büros und SAP-Gründer Dietmar Hopp das Therapie-Zentrum für den Sportmediziner Müller-Wohlfarth angemietet. Nun haben Käufer den gesamten Lorenzistock, den 1816 errichteten Nachfolgebau der Lorenzkirche, erworben. Die Pembroke Real Estate kaufte das Gebäude von der Bayerischen Hausbau. Pembroke ist die Immobilienarm der Familie Johnson aus Boston, die finanziell und personell die Fondsgesellschaft Fidelity Investment beherrscht. „Wir freuen uns mit dem Käufer einen soliden Partner gefunden zu haben, der die Qualität dieses Objekts erhalten wird“, sagte Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau. Das Münchner Unternehmen im Besitz der Familie Schörghuber hat ein Immobilienportfolio im Wert von rund 2,1 Milliarden Euro.

Diskretion erwünscht

Zu Büllesbach Freude wird auch der Kaufpreis beigetragen haben. Über diesen schweigen sich die Vertragspartner diskret aus. Spekuliert wurde in Medien eine Summe „ab 60 Millionen Euro“. Dies entspräche in etwa dem Verhältnis der Miete zum Immobilienvermögen beim Pfisterstock (1,6 Millionen Miete/32,4 Millionen Immobilienwert). Den östlichen Part des Alten Hofs hatte die Bayerische Hausbau bereits zuvor an die Union Investment verkauft. Bei dem Andrang nach Core-Immobilien sind 60 Millionen Euro für dieses Top-Objekt aber zu niedrig angesetzt. Bei einem Mietertrag des Lorenzistocks von drei Millionen Euro ergibt sich bei einem realistischen Faktor von 25 bis 30 ein Kaufpreis von 75 bis 90 Millionen Euro.

Für Pembroke ist der Gebäudeteil der ehemaligen Kaiserresidenz das erste Investment in Deutschland. „Im Gegensatz zu einem Opportunity Funds handelt Pembroke als Langfrist-Investor“, sagt Stefan Striedl, Direktor und Leiter des Investmentsbereichs bei CB Richard Ellis. Das Beratungsunternehmen war für die Bayerische Hausbau an der Transaktion beteiligt. „Der Lorenzistock stellt mit seiner hervorragenden Lage in Verbindung mit der innovativen Architektur und hohen Gebäudequalität für uns eine ideale langfristige Investition dar“, erläutert Johannes Haug, Senior Vice President von Pembroke Real Estate.

Damit kommt auch für die Bayerische Hausbau die Projektentwicklung des Alten Hofes zu einem Abschluss. Der größte Teil des Komplexes wurde in den Jahren 1998 bis 2007 völlig um und neu gestaltet. Vor dem Erwerb durch die Bayerische Hausbau diente der Alte Hof fast zwei Jahrhunderte als Sitz der Finanzämter und anderen staatlichen Behörden. Nach der Verlegung des Rechenzentrums des Finanzamtes nach Nürnberg, wurde im Süden des Alten Hofes der mittelalterliche Burgstock mit dem Torturm und im Westen der Zwingerstock restauriert. Um diese Baumaßnahmen zu finanzieren wurden die im Krieg zerstörte und danach neu erbaute Teile an die privaten Projektentwickler verkauft. Nach einem Wettbewerb ließ die Bayerische Hausbau an der Stelle des Brunnen- und Pfisterstocks (im Osten des Alten Hofs) durch die Architekten Auer und Weber Neubauten mit Büro- und Wohnungen sowie einer Tiefgarage erstellen. Der Lorenzistock wurde nach dem Entwurf des Architekten Peter Kulka entkernt, umgebaut und aufgestockt.

Im Zentrum Münchens wechseln nicht gerade häufig solche Immobilien den Besitzer. Die Eigentümer, oft reiche Familien, betrachten ihren Besitz als sicheres Dauerinvestment. Zu den wenigen neuen Objekten gehört die Residenzpost neben dem Lorenzistock. Die LBBW Immobilien und Hans Schlamps Accumulata Immobilien Developement hatten das Rokoko-Palais von der Deutschen Telekom erworben. Zeitweilig war unklar, ob die LBBW das Projekt weiterentwickelt. Doch die derzeitige Vermarktung der noch nicht gebauten Büroräume weist darauf hin, dass hier um die 40 Euro eine neue Rekordmarke für Münchner Mieten erreicht wird.