Fürstenried: Falk von Tettenborn gestaltet Sparkassengrundstück

Bereits 2013 hatte die Stadtsparkasse München für die Neugestaltung einer Sechziger-Jahre-Wohnanlage zu einem Realisierungswettbewerb eingeladen. Nach Bearbeitung der vier Siegerentwürfe hat sich der Bauherr nun für den Entwurf von Falk von Tettenborg mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten entschieden.

 

Das bestehende Ensemble mit dem 13-geschossigen Wohnhochhaus an der Ecke Berner Straße/Züricher Straße im südlichsten Münchner Bezirk, dem 19. Stadtbezirk, ist zentraler Teil einer großen Stadtentwicklungsmaßnahme im Münchner Süden aus den 1960er Jahren. Hier entstanden in wenigen Jahren Wohnungen für etwa 25.000 Menschen. Durch diverse stadtplanerische Eingriffe verlor die Lage allerdings zu- nehmend an Attraktivität. Mit rund 12.500 Quadratmeter zusätzlicher Geschoßfläche und einem ausgewogenen Nutzungsmix aus Mietwohnungen, Ärztehaus, Einzelhandel und einer Kita soll das Grundstück als Stadtteilzentrum gestärkt werden.

Im September 2013 wurden hierzu von der Stadtsparkasse München 9 Architekturbüros zu einem Realisierungswettbewerb eingeladen. Der Beitrag des Architekturbüros Falk von Tettenborn wurde im Februar 2014 als einer von vier ersten Preisen der Öffentlichkeit vorgestellt und wie die andren Preisträger zur Überarbeitung aufgefordert. Nun hat sich das Preisgericht für den überarbeiteten Entwurf des Architekturbüro Falk von Tettenborn, welcher auch schon in der ersten Phase von der Bevölkerung favorisiert wurde, als ersten Preisträger entschieden.

 

Entwurfskonzept

Klarer Abschluss und geschützter Hof Durch zwei L-förmige vier- bis fünf-geschossige Baukörper erhält das Gelände einen natürlichen und klaren Abschluß nach außen. Mangelnde Masstäblichkeit und Windzugerscheinungen der Bestandssituation vor dem Sparkassenhochhaus werden durch die städtebauliche Einrahmung beseitigt. Nach Innen formulieren die Gebäude einen gefaßten und geschützten Wohnhof, welcher eine hohe Aufenthaltsqualität bietet.

Markanter Hochpunkt An der Züricher Straße bildet ein aus dem Achsraster gedrehter 7-geschossiger Turm einen markanten Hochpunkt mit guter Sichtverbindung zu beiden Teilen des abknickenden Straßenverlaufs. Gemeinsam mit dem vorgelagerten Marktplatz wird so eine Verbindung zu dem Zentrum an der Kreuzung Forstenrieder Allee/Züricher- straße geschaffen. Die Gebäudeteile werden durch einen durchlaufenden erdge- schossigen Gebäudesockel verbunden.

Höhenentwicklung Die moderaten Gebäudehöhen vermitteln zur Umgebungsbebauung und entschärfen mit der Abtreppung zum Hochhaus den Maßstabssprung.

Belebung des Stadtraums Die Orientierung des Gewerbes zur Züricher Straße sorgt für eine Belebung des Straßenraumes. Vor dem Ärztehaus entsteht zwischen Züricher Straße und Winterthurer Straße eine wohl proportionierte Platzsituation öffentlichen und repräsentativen Charakters. Der Platz ist so dimensioniert, dass hier auch der Wochenmarkt stattfinden kann. Zu dem Zentrum an der U-Bahnhaltestelle Forstenrieder Allee/ Züricherstraße besteht eine Sichtverbindung. Über eine großzügig dimensionierte Passage im Norden erreicht man über die Gartenhofanlage den anschließenden Grünzug.

Wege und Grünverbindung Der West-Ost verlaufende Grünzug durch das Wohngebiet Züricher Straße/ Genfer Straße wird in den Gartenhof verlängert. Die maßgebliche Wegeverbindung im südlichen Teil des Grünzugs läuft auf den bestehenden Eichenkreis zu und wird dort durch die Hochbeete über die Passage zum öffentlichen Platz geleitet. So entsteht eine durchgehende öffentliche Grünverbindung bis an die Züricher Straße. Die neue Anbindung des Grünzugs an den städtischen Kontext und die Positionierung der Kita beleben die öffentliche Grünflächen und werten sie damit auf.

Gartenhof Die großzügige Gliederung des Wohnhofes durch mehrere kreisförmige Hochbeete erlaubt neben der Hauptverbindung vom öffentlichen Platz zum Grünzug vielfältige Wegeverbindungen. Die Plateaus werden mit unterschiedlichen Funktionen belegt und bieten somit individuelle Freiräume für die Bewohner.

Überarbeitung Realisierungswettbewerb – 1. Preis Entwurf: Architekturbüro Falk von Tettenborn Mitarbeiter: Wolfgang Rössle, Volker Mägdefrau Landschaftsarchitekten: Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten GmbH Bauherr: Stadtsparkasse München, vertreten durch M.Rubenbauer, Architekt

 

Quelle: Pressemeldung Falk von Tettenborn 30.07.2014

Konzeptbilder: © Falk von Tettenborn Architekten