Sonnendeck an der Isar

Der Bauabschnitt Lichtblicke der Isargärten in Thalkirchen sind bezugsfertig. Das Entwicklungsprojekt am Mühlbach bietet Wohnkonzepte in verschiedenen Architektursprachen. Beim mondänen Bereich Lichtblicke setzt der Projektentwickler  auf moderne anspruchsvolle Gestaltung durch die Berliner GKK Architekten.

 

Wenn es um den Immobilienkauf geht, achten die Münchener zuerst auf den Preis (85 Prozent), die Lage (75 Prozent) und die Bauqualität (33 Prozent) des Objekts. Architektur und Design spielen nur für elf Prozent der 310 Befragten eine Rolle.

Für den Münchner Projektentwickler Concept Bau Premier, die die repräsentative Umfrage der scrivo PublicRelation in Kooperation mit Panelbiz und askallo in Auftrag gegeben hatte, sieht sich trotzdem bestätigt Wohnummobilien in anspruchsvoller Architektur anzubieten. „Das Thema Architektur und Design spielt zwar nur für eine Minderheit eine Rolle – allerdings handelt es sich um eine ernstzunehmende Nische“, betont Emmanuel Thomas, Geschäftsführer von Concept Bau. „Der Spagatt liegt darin, dass Architektur einerseits funktionell, unterscheidbar und anders sein muss, andererseits aber nicht so ausgefallen sein darf, dass es den Käuferkreis allzu minimiert.“

Für das Projekt „Lichtblicke“ in den Isargärten Thalkirchen scheint dieses Konzept aufgegangen zu sein. Von den 42 Wohneinheiten im gehobenen Preissegment sind vor der Fertigstellung 39 verkauft. Das 45.000 Quadratmeter große ehemalige Bahnhofsgelände zwischen dem Mühlbach parallel der Isar und Maria-Einsiedel-Straße wurde unter der Gesamtkonzeption der CA Immo Deutschland (ehemals Vivico Real Estate) von den ConceptBau-Premier, Infraplan und Zeitler entwickelt.

Das Bebauungskonzept richtete sich nach Ergebnis eines Ideenwettbewerbs, das 2005 von die Architekten Baehr Rödel zusammen mit Terrabiota Landschaftsplanung gewonnen hatten. Unter den beauftragten Architekten Hilmer & Sattler und Albrecht, Baehr-Rödel heben sich die Bauten der Concept Bau beauftragten  Berliner GKK + Architekten mit ihren geschossweise versetzten  Etagen bei gleichzeitig modern-minimaler Gestaltung ab.

In München sind die Berliner Architekten Swantje und und Oliver Kühn, die bis zum Ausscheiden des Partners Gewers Ende 2007 unter den als Gewers Kuehn und Kuehn firmierten, vor allem mit dem neuen Verlagsgebäude des Süddeutschen Zeitung bekannt geworden. Ihr Projekt „LichtBlicke“  zeichnet sich durch lange über Eck verlaufende Fensterbänder aus, die für helle Innenräume und  eine großzügige Einbeziehung der umgebenden Natur sorgt Bild oben links). 

Durch die versetzten Etagen ergeben sich in den Zwischenräumen an zwei Seiten umlaufende Terrassen, die mit ihrer Holzverkleidung und Glasbrüstungen ein Gefühl eines Schiffsdecks erzeugen. Bei den großzügigen Dachterrassen ist die Sicht über die Häuserdächer und Bäumen der Anlage beeindruckend (Bild oben links).

Bereits weitgehend bezogen sind die von der Infraplan entwickelten nördlichen Bauabschnitte. Dabei wurde in unterschiedlichen Architektursprachen eine nach Süden hin zunehmende lockere Bebauung des Areals durchgeführt. Der Anfang bildet der von Terrabiota Landschaftsplanung gestaltete Platz, der nach Süden durch ein gemischt genutztes Gebäude mit Läden, Gastronomie und geförderten Wohnungen besteht. Die Architektur GbR Zeitler bedient sich dabei der Formsprache der klassischen Moderne, das weiß leuchtende Gebäude erinnert an den Bauhaus-Stil (Bild links).

 

Urban wirken auch die von den Architekten Hilmer & Sattler und Albrecht entworfenen ockerfarbene Geschossbauten mit etwas lieblosen Säulenbalkonen, gefolgt von den gereihten Punkthäusern der Starnberger Architekten Baehr-Rödel mit den auch farblich abgehobenen Fassaden (Bild links, Blick nach Norden auf die Punkthäuser) bis bin zu der eher lockeren, mondäneren Bebauung der Lichtblicke, die schließlich nach Süden in einen kleinen Landschaftspark übergehen. 

Dieser letzte Abschnitt der Isargärten wird mit einem Biotop durch die Terrabiota Landschaftsplanung gestaltet, der bis zu dem  denkmalgeschützten ehemaligen Bahnhof reicht. Der Bestandbau wird zu einer Büroimmobilie durch eine Projektgesellschaft der Münchner Alpha Invest Projekt und der Stuttgarter LBBW Immobilien Capital umgebaut. Der Einzug in die Wohnungen der Isargärten hat dagegen bereits begonnen – von Käufern, die auch Wert auf gute Architektur legen.